Beim Brand im Rathaus hilft der heilige Florian (Thomas Lechner, Mitte) den Feuerwehrleuten aus Floriansberg wo er kann.

Dem heiligen „Florian zur Ehr“

Theaterpremiere von „D’Heulandler“ Törring – Volles Haus beim bayerischen Feuerwehrschwank

Ledern. Die Dorfgemeinschaft in Floriansberg hält fest zusammen. Mit vereinten Kräften wollen die Bürger alles dafür tun, dass ihr Feuerwehrauto im Dorf bleibt und nicht im benachbarten Talham stationiert wird. Schauplatz des Geschehens rund um den bayerischen Feuerwehrschwank „Florian zur Ehr“ aus der Feder von Katharina Daffner ist der Dorfplatz in Floriansberg. Eingebettet als Dorfkern zwischen dem Gasthaus „Pumpnhaus“, Rathaus und Feuerwehrhaus spielt sich an diesem Treffpunkt das Dorfleben mit so manch unerwarteter Überraschung ab.

In diesen Tagen feierte das Theaterensemble von „D’Heulandler“ Törring im Gasthaus Glück in Ledern vor voll besetztem Publikum die erfolgreiche Premiere des heiteren Feuerwehrschwanks „Florian zur Ehr“. Der im vergangenen Jahr in seinem Amt als Vereinsvorsitzender abgetretene Josef Helminger und zeitgleich mitwirkende Darsteller freute sich über das große Interesse am Theater der Törringer Trachtler und begrüßte die Zuschauer zu dem amüsanten Dreiakter.

Wirtin Rosa (Mirjam Brandmayer, rechts) preist besonders bei den Feuerwehrleuten Vroni (Veronika Stadler, links) und Max (Christian Zillner, Mitte) ihre berühmten „Florianizipfel“ an.

Sodann öffnete sich der Vorhang zum ersten Akt, in welchem sich die verschiedenen Charaktere in ihren ortstypischen Funktionen und gewohnten Verbindungen präsentierten. Während die feurige Wirtin Rosa Zapfinger (Mirjam Brandmayer) die Dorfbewohner in ihrem Wirtshaus „Pumpnhaus“ mit ihrem unverkennbaren „Löschwasser“ und den gaumenschmeichelnden „Florianizipfeln“ bei Laune hält, gibt der Dorfälteste Nepomuk (Josef Helminger) gute Ratschläge aus seiner Lebenserfahrung und behält souverän den Überblick im Dorfgeschehen. Auch dem Bürgermeister Franz (Andreas Schuhbäck), der allen im Ort gerecht werden möchte, steht Nepomuk mit seinem Rat zur Seite. Aber Gerüchte, dass das Feuerwehrauto aus ihrem Ort in das benachbarte Talham verlegt werden soll, machen ihm das Leben schwer. Die Dorfbewohner – allen voran die Mitglieder der Feuerwehr in Floriansberg – verteidigen ihren Standort und möchten ihr Feuerwehrauto unter keinen Umständen an das unbeliebte Nachbardorf abtreten.

Dorfältester Nepomuk (Josef Helminger, rechts) gibt den jungen Feuerwehrkommandanten Max (Christian Zillner, links) und Thomas (Franzi Schuhbäck, Mitte) weise Ratschläge aus seiner Feuerwehrzeit.

Auch die Sekretärin des Bürgermeisters Hedwig (Barbara Straßberger) kommt schon seit Jahren aus dem Nachbarort Talham nach Floriansberg zur Arbeit ins Rathaus. Ihre zustimmenden Äußerungen für die „Zusammenlegung“ der beiden Feuerwehrstandorte sind bei den Bürgern in Floriansberg allerdings eher unerwünscht. Die Feuerwehrkommandanten Max (Christian Zillner) und Thomas (Franzi Schuhbäck) gehen sogar soweit, dass sie dem Bürgermeister vor seinem Treffen mit dem angereisten Landrat Emmerich Glück (Helmut Poller) als Druckmittel die Austrittsdokumente der nahezu kompletten Feuerwehrmannschaft von Floriansberg vorlegen. Einzig die neue Feuerwehr-Frauen-Gruppe bestehend aus der emanzipierten Bürgermeister-Tochter Theresa (Lisa Pallauf), dem jüngsten und zugleich äußerst disziplinierten Feuerwehrmitglied Vroni (Veronika Stadler) sowie Wirtin Rosa (Mirjam Brandmayer) soll übrig bleiben.

Landrat Emmerich Glück (Helmut Poller) beschwört bei seinem Lokaltermin in Floriansberg die „Florianizipfel“ als örtliche Delikatesse.

Aber die Gemeindevertreter bleiben bei ihrer Aussage „Es führt kein Weg daran vorbei“. Der Dorfälteste Nepomuk versucht die Streitigkeiten um das Feuerwehrauto bedächtig zu lösen und startet mit einem Lichtergedenken das „Florianibitten“, von dessen Kraft er aus eigener Erfahrung überzeugt ist und sich nicht davon abbringen lässt, Tag und Nacht vor dem Feuerwehrhaus für die Hilfe des heiligen Florian auszuharren.

Im zweiten Akt sitzt Nepomuk bereits seit vier Wochen in seinem stillen Protest. Mittlerweile wissen sich die Dorfbewohner auch keinen Rat mehr und schließen sich dem „Florianibitten“ an. Vor allem Bürgermeister Franz sieht in dem Bitten die letzte Chance für den wiederkehrenden Frieden im Ort und zündet niedergeschlagen eine Kerze vor dem Feuerwehrhaus an. Auf diese Weise soll der heilige Florian angerufen werden, um Floriansberg ebenso wie bei dem großen Dorfbrand vor 24 Jahren erneut zu helfen.

In der Rolle des heiligen Florian als Schutzpatron der Feuerwehr gibt Thomas Lechner im gleichnamigen Feuerwehrschwank „Florian zur Ehr“ sein Bühnendebüt als Mitwirkender im Theaterensemble von D´Heulandler Törring.

Um dennoch auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, hat Feuerwehrkommandant Max eine Übung für die verbliebene Feuerwehr-Frauen-Gruppe angesetzt. Nicht ahnend, dass sie bei dem unerwarteten Rathaus-Brand zum Einsatz kommen müssen, nehmen sie die Übung noch auf die leichte Schulter. Als aus dem Hydranten vor dem Rathaus beim echten Brand allerdings kein Tropfen Wasser sprudelt, sind alle froh über das den heiligen Florian ankündende Donnergrollen. In der tragenden Rolle als heiliger Florian gibt Thomas Lechner sein Theaterdebüt bei „D’Heulandler“ Törring und hilft den Dorfbewohnern in Floriansberg unbemerkt beim Löschen des Rathaus-Brandes.

Vor Freude über sein gelungenes „Florianibitten“ stößt der erfahrene Feuerwehrmann Nepomuk (Josef Helminger, rechts) mit dem heiligen Florian (Thomas Lechner, links) mit einem Bier an.

Dass das Leben immer wieder neue Überraschungen bereithält, zeigt sich im dritten Akt des Theaterstücks. Hier löst sich durch eine geniale Idee und ein besänftigtes Entgegenkommen beider Orte Talham und Floriansberg das Problem der Feuerwehrauto-Stationierung schließlich für alle zufriedenstellend. Und auch so mach gehütetes Geheimnis wird im Finale des Theaterstücks humorvoll gelüftet.

In weiteren sieben Aufführungen der Theatergruppe von „D’Heulandler“ Törring im Gasthaus Glück in Ledern darf sich das Publikum auf den heiteren bayerischen Feuerwehrschwank „Florian zur Ehr“ freuen.

Die fleißigen Helfer hinter der Bühne machen den Erfolg der Törringer Theatergruppe komplett. Während sich Hans Baumgartner und Markus Perschl um die Technik kümmern, behält Souffleuse Gabi Drechsler stets konzentriert den Überblick der Textpassagen. In der Maske sorgen Resi Baumgartner, Theresa Obermeier und Veronika Stadler für das angemessene Äußere. Um den Bühnenbau kümmerten sich Franzi Schuhbäck und Markus Perschl zusammen mit ihrem Team.